Ganz unterschiedliche Schneckenarten finden wir auf La Palma. Sie besiedeln vom Meeresboden über feuchte Waldgebiete, bis hin zum heimischen Garten eine Vielzahl von Lebensräumen. Auch endemische Arten sind auf der Insel vertreten.
Iiiigit ruft jetzt vielleicht der Hobbygärtner und starrt mit gesträubten Nackenhaar zu seinen Salatköpfen. Aber wir wissen ja, das die Natur keine Schädlinge kennt.
Im Lebenskreislauf dient auch die Schnecke und ihre Eier als Nahrungsmittel. Und da sie weder fliehen noch sich wehren können, sind sie leichte Beute für Frösche, Geckos oder Mäuse. Auch für viele Menschen sind Schnecken ein tolles Lebensmittel.
Schnecken Steckbrief
Die meist Pflanzen fressenden Weichtiere ohne Skelett mit dem lateinischen Namen „Gastropoda“ sind weltweit verbreitet. Je nach Art erreichen die Tiere eine Größe von 1 bis 50 cm und können durchschnittlich 10 Jahre alt werden. Einige Arten betätigen sich auch als Aasfresser und Raubschnecken.
Sie selbst sind Nahrungsgrundlage für viele Tiere, aber auch Zwischenwirte für Parasiten und Krankheitserreger.
Wikipedia sagt:
Der weiche Körper einer Schnecke besteht aus Kopf und Fuß sowie auf dem Rücken liegenden (dorsalen) Eingeweidesack, der von der Gewebeschicht des Mantels geschützt wird. Zellen im Mantel bilden die harte Schale, die zwar im Grundaufbau anderen Weichtierschalen ähnelt, aber im Gegensatz zu diesen meist asymmetrisch zu einer Seite des Körpers gewunden ist. Napfschnecken besitzen eine Schale, die eher an Muschelschalen als an die „typischen“ Schneckenhäuser erinnert, bei Nacktschnecken ist gar kein Gehäuse zu finden.
Schnecken an Land sind meist zweigeschlechtlich und legen zur Fortpflanzung befruchtete Eier in eine kleine Erdhöhle. Diese werden sich selbst überlassen bis die kleinen Schnecken schlüpfen und sich selbstständig auf Nahrungssuche machen.
Süßwasser- und Meeresschnecken geben hingegen ihre Larven im Wasser ab, wo sie frei Schwimmen bis sich die Jungtiere entwickeln.
Unbekannte Artenzahl
Wie viele Arten es an Gastropoden gibt, ist umstritten. In einigen Publikationen finden wir maximal 43.000 Schneckenarten, andere berichten von mehr als 100.000 Arten. Die Wahrheit wird mutmaßlich irgendwo dazwischen liegen.
Auf den Kanaren gehen Schätzungen davon aus, dass etwa 250 verschiedene Arten dieser Mollusken leben. Den größten Anteil haben dabei Landschnecken und Süßwasserschnecken. Etwa 80% davon sollen Endemisch sein. Einige dieser Endemiten, wie die „Hemicycla plicaria“, sie lebt nur in einem kleinen Gebiet von 10 km² auf Teneriffa, sind vom Aussterben bedroht.
Die auf dem Archipel meist verbreiteten Schnecken Arten sind mit fünfzig Arten die „Napaeus“, gefolgt von 40 Arten der Gattung „Monilearia“ und der Canariella mit 29 Arten.
Schnecken Arten auf La Palma
Welche Arten von Schnecken auf La Palma leben, ist auch hier nicht eindeutig geklärt. Schätzungen gehen von etwas mehr als 30 Sorten aus. Belegt und dokumentiert sind auf der Insel 4 endemische Schneckenarten.
Die „Insulivitrina lamarckii“ wurde an sechs Orten auf La Palma gesichtet. Unter anderem findet man sie im Lorbeerwald beim Barranco de La Magdalena und im Zentrum der Insel in größeren Höhenlagen.
- Die „Insulivitrina solemi“ wurde bei Los Tilos in San Andres y Sauces und in Garafia ab 650 Höhenmeter gefunden.
- Die „Guerrina cuticula“ ist im Barranco del Agua, wie auch auf Teneriffa zu finden.
- Die „Canarivitrina taburientensis“ lebt im Nationalpark Caldera de Taburiente.
Schnecken an Küste und Meer
Neben den Land- und Süßwasserschnecken finden wir auf La Palma auch eine größzügige Zahl an Salzwasser und Küstenschnecken. Einige davon, wie zum Beispiel die „Lapa“ klebt dierekt im Brandungsbereich der Küste, andere Schnecken schwimmen durch den Atlantik oder bleiben am Meeresgrund.
Schnecken, die in den Gewässern vor La Palma weit verbreitet sind, ist der Seehase, die Goldschwammschnecke und die Tonnenschnecke, sie wird gerne von kleinen Krebsen als Behausung benutzt. Etwas seltener sind Kegelschnecken, Papierblasenschnecken oder die Gorgonien-Eisschnecke zu sichten.
Schnecken sind gesund
Funde in jungsteinzeitlichen Küchenabfallhaufen belegen, dass Schnecken seit der Antike von Römern, Dänen und weiteren Völkern als Nahrungsmittel genutzt wurden. In Klöstern liebte man Schnecken in der Fastenzeit, weil man damit weder Fisch noch Fleisch verzehrte.
Schnecken sind genauso Reich an Eiweiß wie Fleisch oder Fisch. Ein zusätzliches Plus sind reichlich Omega-3-Fettsäuren, die gut für Blutgefäße und Herz sind. Schon 100 Gramm Weinbergschnecken liefern die von der WHO empfohlenen Dosis von 200 mg täglich.
Des Gärtners Albtraum treibt so manchem Gourmet den Sabber auf die Lippen. In vielen Ländern gelten Schnecken als besonders leckeres und gesundes Essen. Auch die Spanier lieben ihre „Caracolas“ und in Hochburgen wie Alicante oder Valencia findet sich kaum eine Paella ohne Schnecken. In ganz Katalonien und Andalusien ist die Schnecken Küche weit verbreitet.
Auch auf den Kanaren sind Schnecken eine Delikatesse. Die Nachfrage ist so groß, dass der Bedarf mit Sammeln nicht gedeckt werden kann. Um den Markt zu befriedigen, gibt es Schnecken Farmen wie zum Beispiel die Finca „Caracoles Canarios“ in Agüimes. Sie ist mit 13.500 Quadratmeter eine der größten Farmen Spaniens.
Schnecken essen ist so verbreitet, dass es sogar eine EU-Tierschlacht Verordnung für Schnecken gibt. Sie gilt seit 2013 und sieht vor, dass die Tiere in siedendem Wasser, oder über 100 Grad heißem Wasserdampf getötet werden müssen.
Schnecken selbst sammeln
Sollten Sie nun auf die Idee kommen, selbst Ihren Garten mit einem leckeren Schnecken Gericht zu schützen, bleiben Sie vorsichtig. Nur etwa 20 aller Schneckenarten sind essbar. Insbesondere von Nacktschnecken sollten Sie die Finger lassen.
Die bekanntesten essbaren Schnecken sind Weinbergschnecke, Achatschnecken, Schnirkelschnecken und natürlich, zählt man Meeresfrüchte dazu, unsere Lapa.
Entdecken Sie die Langsamkeit
Es muss ja nicht immer töten sein. Vielleicht entdecken sie die Ruhe der langsamen Tiere und beobachten sie eine Weile, – das kann ansteckend sein.
Selbst im Terrarium lassen sich Schnecken leicht halten und beobachten. Dieses sollte bei Zimmertemperatur ohne Heizung oder zusätzlichem Licht stehen. Natürlich gut verschlossen, sonst hat man schnell die Schleimspur in der Wohnung.